Die Agenturverwaltung

Abschlagsrechnung und Schlussrechnung: So sicherst du Liquidität & rechnest Projekte sauber ab

Geschrieben von Achim Koellner | 10.12.2025

 

Kurzfassung:

  • Abschlagsrechnung = Zwischenrechnung auf Basis vereinbarter Prozentsätze/ Beträge (Vorschuss für laufendes Projekt)
  • Teilrechnung = Abrechnung konkret erbrachter Teilleistungen
  • Schlussrechnung = finale Abrechnung mit Verrechnung aller Abschläge/Teile
  • In Die Agenturverwaltung erstellst du Abschlags- und Schlussrechnungen direkt aus dem Projekt – inkl. KI-Belegerkennung, E-Rechnung, DATEV-Export und Mahnwesen.

Was ist eine Abschlagsrechnung?

Eine Abschlagsrechnung (auch Akontorechnung) ist eine Zwischenrechnung, die vor Abschluss eines Projekts gestellt wird. Grundlage ist kein bereits abgenommenes Arbeitspaket, sondern eine vereinbarte Teilzahlung (z. B. 30–50 % zum Projektstart bzw. nach Meilenstein A).

Ein häufiger Grund für die Ausstellung einer Abschlagsrechnung liegt in den Unterschieden zu anderen Rechnungsarten wie der Anzahlungsrechnung und der Teilrechnung. Eine Anzahlungsrechnung wird im Voraus gestellt, bevor eine Leistung oder Ware vollständig erbracht oder geliefert wurde, und ist besonders bei längeren oder großen Projekten wie Bauleistungen oder bei Werkverträgen üblich. Hierbei dient die Akontozahlung als Form der Vorauszahlung zur Sicherung der Liquidität des Unternehmens. Im Gegensatz dazu bildet die Abschlagsrechnung einen Teil der noch nicht vollständig erbrachten Leistung ab, wobei die Umsatzsteuer mit der Erbringung der jeweiligen Leistung fällig wird. Teilzahlungen spiegeln den Leistungsfortschritt wider und werden häufig bei Bauleistungen eingesetzt, etwa wenn ein Handwerker für die Erbringung einer Bauleistung wie den Rohbau eines Hauses mehrere Abschlagsrechnungen über die bereits erbrachten Teile der Arbeit stellt. Die Unterschiede zwischen Abschlagsrechnung, Teilrechnung und Anzahlungsrechnung liegen somit in Zeitpunkt, Zweck und rechtlichen Rahmenbedingungen der Abrechnungen. Bei Werkverträgen, insbesondere nach § 632a BGB, sind Abschlagsrechnungen und Teilzahlungen gängige Praxis, um die Zahlung für bereits erbrachte Leistungen oder gelieferte Materialien und Waren transparent und rechtssicher zu gestalten.

Typische Praxis:

  • 30–50 % bei Projektstart
  • weiterer Abschlag nach erstem Meilenstein
  • Schlussrechnung bei Abnahme – unter Verrechnung aller Abschläge

Warum sinnvoll?

  • sichert Cash-Flow während längerer Projekte
  • verringert Ausfallrisiken
  • macht Zahlungslasten für Kund:innen planbar

Was ist eine Schlussrechnung?

Die Schlussrechnung ist die Endabrechnung nach Projektabschluss. Sie weist alle vorherigen Abschlags- und Teilrechnungen aus und verrechnet sie korrekt. Als Gesamtrechnung fasst sie sämtliche Abschlagszahlungen und Teilzahlungen zusammen, zieht die Summe der bereits geleisteten Zahlungen von der Gesamtsumme ab und ermittelt so den noch offenen Restbetrag für den Leistungsempfänger.

Wichtig: Beleg- und Steuerangaben müssen vollständig sein. In der Schlussrechnung ist eindeutig erkennbar:

  • welche Abschlags-/Teilrechnungen gestellt wurden (Nr., Datum, Beträge, USt.)
  • welcher Restbetrag noch offen ist (netto + USt. bzw. brutto, je nach Verfahren)

Abschlagsrechnung vs. Teilrechnung vs. Schlussrechnung (auf einen Blick)

Kriterium Abschlagsrechnung Teilrechnung (Teilschluss) Schlussrechnung
Zeitpunkt während des Projekts nach abgenommener Teilleistung nach Projektabschluss
Basis vereinbarter Prozentsatz/Betrag konkret erbrachte Leistung Gesamtleistung abzgl. Abschläge/Teile
USt-Behandlung wie normale Rechnung (Vorauszahlung) wie normale Rechnung finale Abrechnung

Merksatz: Abschlag = Vorschuss; Teilrechnung = erbrachte Leistung; Schlussrechnung = finaler Abschluss.

Unterhalb der Tabelle lassen sich die Unterschiede zwischen Abschlagsrechnung und Teilrechnung wie folgt zusammenfassen: Eine Abschlagsrechnung dient der Liquiditätssicherung während eines Projekts und basiert meist auf einem vereinbarten Prozentsatz oder Betrag, während eine Teilrechnung (auch Teilschlussrechnung genannt) nach der Abnahme eines bestimmten Teils der Leistung gestellt wird und sich auf die tatsächlich erbrachte Arbeit oder Lieferung bezieht. Die Bezeichnungen für diese Rechnungsarten können je nach Branche und Unternehmen variieren, z.B. werden Abschlagsrechnungen auch als Akontorechnung oder Vorauszahlungsrechnung bezeichnet.

Beispiel: Ein Handwerker erstellt für einen Kunden im Rahmen eines Werkvertrags über Bauleistungen zunächst eine Abschlagsrechnung über 30% der Gesamtsumme, um Materialkosten und erste Arbeiten zu finanzieren. Nach Fertigstellung eines Bauabschnitts stellt er eine Teilrechnung über die erbrachte Leistung. Am Ende erfolgt die Schlussrechnung, in der alle bisherigen Abschlagszahlungen und Teilzahlungen berücksichtigt werden.

Wann sind Abschlagsrechnungen sinnvoll?

  • Große oder mehrmonatige Projekte (z. B. Website-Relaunch, Kampagnen, Produktionen)
  • Externe Kosten (z. B. Freelancer, Lizenzen, Produktion) fallen früh an
  • Retainer + Projekt-Mix: Regelmäßige Liquidität + projektbezogene Meilensteine
  • Risiko-Management: Zahlungsausfall vorbeugen

Abschlagsrechnungen sind insbesondere in Branchen mit langen Projektzeiträumen, wie dem Baugewerbe oder bei Werkverträgen, eine bewährte Lösung zur Sicherung der Liquidität.

Tipp: Klärt Abschläge bereits im Angebot/Vertrag (Prozentsätze, Zeitpunkte, Meilensteine, Zahlungsziel).

Abschlagszahlungen: Ablauf und Bedeutung für die Liquidität

Abschlagszahlungen sind für viele Unternehmen und Auftragnehmer ein zentrales Instrument, um die Liquidität während laufender Projekte zu sichern. Der Ablauf beginnt bereits bei der Vertragsgestaltung: Auftraggeber und Auftragnehmer legen gemeinsam fest, zu welchen Zeitpunkten und in welcher Höhe Abschlagszahlungen für erbrachte Leistungen fällig werden. Diese Vereinbarungen orientieren sich meist am Wert der bereits geleisteten Arbeiten oder an klar definierten Meilensteinen im Projekt.

Sobald ein vereinbarter Abschnitt eines Auftrags abgeschlossen ist, stellt der Auftragnehmer eine Abschlagsrechnung über den entsprechenden Teilbetrag. Der Auftraggeber begleicht diese Abschlagszahlung, sodass der Auftragnehmer nicht bis zum Projektabschluss auf die vollständige Bezahlung warten muss. Gerade bei umfangreichen Aufträgen oder längeren Projekten ist das entscheidend, um laufende Kosten – etwa für Material, Personal oder externe Dienstleister – zuverlässig zu decken.

Für Unternehmen bedeutet das: Abschlagszahlungen reduzieren das Risiko von Liquiditätsengpässen erheblich. Sie ermöglichen es, finanzielle Verpflichtungen aus dem laufenden Projektgeschäft heraus zu erfüllen, ohne auf Kredite oder andere externe Finanzierungen angewiesen zu sein. Gleichzeitig profitieren auch Auftraggeber, da sie die Zahlungen an den tatsächlichen Fortschritt der erbrachten Leistungen koppeln und so mehr Kontrolle über den Wert der bezahlten Arbeiten behalten.

Kurzum: Ein durchdachter Ablauf von Abschlagszahlungen sorgt für Sicherheit auf beiden Seiten, schützt vor finanziellen Engpässen und schafft eine solide Basis für eine partnerschaftliche Zusammenarbeit bei Aufträgen und Projekten.

Pflichtangaben & Formulierungshilfen

Abschlagsrechnung – muss enthalten:

  • eindeutige Bezeichnung „Abschlagsrechnung“ / „Akontorechnung“
  • Anbieter- & Kundendaten, Rechnungsnummer, Rechnungsdatum
  • Leistungszeitraum/-beschreibung (Projektreferenz, Meilenstein)
  • Entgelt, USt-Satz und -Betrag
  • Zahlungsziel, Bankverbindung
  • (bei mehreren Abschlägen) Verlauf/Übersicht bisheriger Abschläge
  • Angabe der Menge und der verwendeten Materialien sowie eine transparente Übersicht der bereits erbrachten Arbeiten und relevanten Informationen für den Empfänger

Schlussrechnung – zusätzlich:

  • klarer Titel „Schlussrechnung“
  • Verrechnung aller Abschläge/Teile mit Nr., Datum, Betrag, USt.
  • Restbetrag eindeutig ausweisen (netto/ USt/ brutto)

Formulierungsbeispiel (Angebot):

„Zahlungsplan: 40 % der Angebotssumme bei Projektstart (Abschlagsrechnung 1), 30 % nach Abnahme Designkonzept (Abschlagsrechnung 2), 30 % nach Endabnahme (Schlussrechnung, Verrechnung aller Abschläge).“

Umsatzsteuer bei Abschlags- und Schlussrechnungen

Die korrekte Behandlung der Umsatzsteuer ist bei Abschlagsrechnungen und Schlussrechnungen ein entscheidender Punkt in der Rechnungsstellung – und hat direkte Auswirkungen auf die Liquidität von Unternehmen. Bei Abschlagsrechnungen gilt: Sobald die Rechnung gestellt wird, ist die darauf ausgewiesene Umsatzsteuer sofort an das Finanzamt abzuführen – unabhängig davon, ob der Kunde die Abschlagszahlung bereits geleistet hat. Das bedeutet für Unternehmer und Buchhaltung: Die Liquidität muss so geplant werden, dass die Umsatzsteuer aus Abschlagszahlungen rechtzeitig abgeführt werden kann.

Bei der Schlussrechnung sieht es etwas anders aus: Hier wird die Umsatzsteuer nur noch auf den offenen Restbetrag berechnet, da die Umsatzsteuer auf bereits geleistete Abschlagszahlungen schon abgeführt wurde. In der Schlussrechnung müssen daher alle bisherigen Abschlagsrechnungen mit ihren Umsatzsteuerbeträgen klar aufgeführt und verrechnet werden, damit keine Doppelbesteuerung entsteht.

Für Unternehmen und Unternehmer ist es daher unerlässlich, bei jeder Abschlagsrechnung und Schlussrechnung die Umsatzsteuer korrekt auszuweisen und in der Buchhaltung sauber zu erfassen. Nur so lassen sich steuerliche Nachteile vermeiden und die Liquidität bleibt gesichert. Moderne Tools wie Die Agenturverwaltung unterstützen dabei, indem sie die Umsatzsteuer automatisch korrekt berechnen und in den jeweiligen Rechnungen ausweisen – das sorgt für Sicherheit und spart Zeit im Arbeitsalltag.

Schritt für Schritt: Abschlags- & Schlussrechnung in Die Agenturverwaltung

  1. Projekt & Angebot anlegen– Zahlungsplan/Meilensteine im Angebot festhalten.
  2. Abschlagsrechnung erzeugen– im Projekt > Reiter „Abrechnung“ > „Abschlagsrechnung“ wählen – pauschaler oder prozentualer Betrag, optional getrennt nach Agentur-/Fremdleistung – E-Rechnung und Versand direkt aus dem System
  3. Weitere Abschläge– bei Bedarf nummerierte Abschlagsrechnungen erstellen (Nachvollziehbarkeit).
  4. Schlussrechnung erstellenalle Abschläge/Teilrechnungen werden automatisch aufgeführt & verrechnetSteuerkorrekturen (abweichende USt-Sätze über Projektlaufzeiten) werden berücksichtigt
  5. Mahnwesen & Zahlungseingänge– Zahlungseingänge verbuchen, automatische Mahnstufen nutzen
  6. Export & BuchhaltungDATEV-Export, Datenübergabe an Steuerberatung, revisionssichere Ablage; die korrekte Übergabe und Verarbeitung der Daten ist dabei für eine rechtssichere Abrechnung und Archivierung unerlässlich.

Bonus: Die KI-Belegerkennung reduziert manuellen Aufwand – Belege/ Fremdkosten werden automatisch erkannt und zugeordnet.

Häufige Fehler und wie du sie vermeidest

  • Abschlag/Teilrechnung verwechselt– Abschlag = Vorschuss; Teilrechnung = nachweisbare Teilleistung.
  • „Abschlagsrechnung“ nicht eindeutig benannt– klare Titel + Nummerierung („Abschlagsrechnung 1/2/…“).
  • Schlussrechnung ohne vollständige Verrechnung– jede Vorrechnung mit Nr., Datum, Betrag, USt. aufführen.
  • Pflichtangaben unvollständig– nutze Vorlagen/Automatik in Die Agenturverwaltung.
  • E-Rechnung übersehen– je nach Kunde/Branche Pflicht: in DAV direkt erzeugen & versenden.
  • Folgen fehlerhafter Umsatzsteuerausweisung– Fehlerhafte Ausweisung der Umsatzsteuer in Abschlags- und Schlussrechnungen kann zur Folge haben, dass bei einer Betriebsprüfung Nachzahlungen oder andere Probleme entstehen.

Praxisbeispiel: Agentur-Webprojekt (40/30/30)

  • Abschlag 1 (40 %):  bei Auftrag/ Kick-off
  • Abschlag 2 (30 %): nach Abnahme Design/ Konzept
  • Schlussrechnung (30 %): nach Endabnahme; Verrechnung beider Abschläge

Diese Abschläge stellen Teilzahlungen dar, die den Projektfortschritt widerspiegeln und die Liquidität während der gesamten Arbeit sichern.

Vorteil: Liquidität bleibt stabil, externe Kosten sind gedeckt, Kund:in zahlt in planbaren Schritten.

Checkliste: Abschlags- & Schlussrechnung

Vor Projektstart

  • Zahlungsplan im Angebot/Vertrag festgelegt
  • Meilensteine definiert & kommuniziert

Abschlagsrechnung

  • Titel „Abschlagsrechnung“ / „Akontorechnung“
  • Projekt/Leistungsbezug klar
  • Betrag/Prozentsatz & USt korrekt
  • Nummerierung & Verlauf (bei mehreren Abschlägen)

Schlussrechnung

  • Titel „Schlussrechnung“
  • vollständige Verrechnung aller Vorrechnungen
  • Restbetrag sauber ausgewiesen

Organisation

  • E-Rechnung (falls gefordert)
  • Mahnwesen aktiviert
  • DATEV-Export/ Steuerberatung eingeplant
  • Klarer Überblick über alle Rechnungen, Teilzahlungen und Abschlagszahlungen für Nachvollziehbarkeit und Transparenz im Projektverlauf

FAQ – Abschlags- und Schlussrechnungen

Ist eine Schlussrechnung immer Pflicht?
Ja. Auch wenn 0 € offen sind, schließt die Schlussrechnung das Projekt formal ab und dokumentiert Gewährleistungsfristen.

Wie viele Abschläge sind erlaubt?
So viele, wie vertraglich vereinbart. Üblich sind 1–3 Abschläge.

Wie gehe ich mit unterschiedlichen USt-Sätzen über den Projektzeitraum um?
In Die Agenturverwaltung werden Steuerdifferenzen korrekt berücksichtigt und in der Schlussrechnung ausgewiesen.

Unterschied Abschlag vs. Teilrechnung in einem Satz?
Abschlag = Vorschuss laut Zahlungsplan; Teilrechnung = erbrachte und abgenommene Teilleistung.

Kann ich Abschläge & Retainer kombinieren?
Ja, z. B. monatlicher Retainer + projektbezogene Abschläge.

Gibt es Beispiele für typische Abschlagsrechnungen in verschiedenen Branchen?
Ja, hier einige Beispiele: Im Bauwesen werden Abschlagsrechnungen nach Baufortschritt gemäß § 632a BGB gestellt, etwa für bereits erbrachte Bauleistungen. In der IT-Branche kann eine Abschlagsrechnung für die Entwicklung eines Software-Moduls nach Fertigstellung eines Teilabschnitts erfolgen. Im Handwerk werden Abschlagszahlungen oft für gelieferte Materialien oder Teilleistungen an den Kunden berechnet.

Fazit: Liquidität sichern, sauber abschließen, mit dem richtigen Workflow

Abschlags- und Schlussrechnungen sind kein bürokratischer Ballast, sondern dein Liquiditäts-Airbag. Mit Die Agenturverwaltung erstellst du sie direkt aus dem Projekt, verknüpfst sie mit Zeiten, Fremdkosten & Angeboten – und rechnest am Ende transparent ab.

Nächster Schritt:
Teste den Rechnungs-Workflow live – von der Abschlagsrechnung bis zur Schlussrechnung:
Demo Buchen

Buche dir jetzt einen Kennenlern-Termin mit uns

Finde heraus, wie Die Agenturverwaltung deinen Agenturalltag einfacher macht – ganz unverbindlich.

Buche dir jetzt einen Kennenlern- Termin mit uns